„Nein Danke! Wir haben schon einen Dienstleister“ Ist die Beschränkung auf wenige Personaldienstleister für die eigene Einrichtung sinnvoll – oder einfach bequem?
Die Personalnot in der Pflege und der Pädagogik sowie der daraus resultierende Einsatz von Leiharbeitern ist ein Thema, das bewegt, spaltet und immer wieder zu Diskussionen anregt.
„Schlecht für das Team.“ „Schlecht für die Patienten und Kinder.“ und „Schuld an der zunehmenden Flucht des Stammpersonals“, heißt es auf der Seite der Leiharbeit-Kritiker. Für die Befürworter hingegen bietet die Zeitarbeit dank besserer Flexibilität und Verdienstmöglichkeiten oftmals die (letzte) Chance, ihr Privatleben mit dem Pflegeberuf zu vereinen.
Für uns von der careso ist Zeitarbeit nur eines: Nicht pauschal in eine Schublade steckbar.
So sind gute Leiharbeiter durchaus in der Lage, sich schnell und effizient in neuen Strukturen zurechtzufinden. Dieses hohe Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit führt naturgemäß bei kurzen Überlassungszeiten dazu, dass die Bindung zum Patienten auf Grund der begrenzten Einsatzzeit etwas oberflächlicher ausfallen kann.
Fakt ist jedoch auch: Der Einsatz von Zeitarbeitern bietet die großartige Chance, das Stammteam mit hochqualifizierten Mitarbeitern zu ergänzen. Darüber hinaus sind Zeitarbeiter für die Personalplaner in deutschen Pflegeeinrichtungen – insbesondere seit den letzten Monaten – oft die letzte Chance, um Lücken in der Personaldecke zu schließen.
Bei dieser Entwicklung sollte man meinen, dass Einrichtungen jeden Dienstleister, der Pflegepersonal kurzfristig rekrutieren kann, mit offenen Armen begrüßen. Tatsächlich stehen jedoch viele Vertriebler noch immer vor verschlossenen Türen und werden mit Aussagen wie: „Brauchen wir nicht.“, „Wir haben schon einen Dienstleistungspartner.“ oder „Mehrere Personal-Lieferanten sind uns zu teuer.“, vertröstet.
Doch im Kontext der hohen Personalnot in der Pflege stellt sich uns von der careso die Frage, ob dies im Sinne des Unternehmens – aber auch im Sinne der Patienten – eine sinnvolle Strategie ist?
Was spricht für einen großen Anbieter-Pool und was dagegen?
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere – bekannte Verfahrensweisen und ausgehandelte Konditionen erwecken bei uns, ebenso wie ein und dieselben Ansprechpartner, das Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit. Aus eigener Erfahrung wissen wir daher um die gefühlten Vorteile eines begrenzten Dienstleisterpools: Die Verträge sind sachlich betrachtet nahezu identisch (AÜG), ein Mailverteiler fix eingerichtet und somit die vollständige Bandbreite an Personalqualitäten abrufbar. Am Ende des Tages arbeiten auch stets Menschen mit Menschen zusammen und wir von careso finden: Hier muss es passen, ganz gleich welcher Name darüber steht.
Was vielen Einrichtungen so jedoch entgeht, ist die Chance auf noch qualifizierteres und motivierteres Personal. Denn faktisch nachgewiesen ist, dass gerade performante Mitarbeiter häufiger ihren (Zeit-) Arbeitgeber wechseln, um ihren Horizont und ihre Fähigkeit stetig zu erweitern.
Pflegeeinrichtungen, die sich nur auf einen Dienstleister beschränken, lassen auch die Wirtschaftlichkeit außer Acht, da weder Qualitäts- noch Preiswettbewerbe zwischen den Dienstleistern stattfinden können. Dadurch können für Einrichtungen entgegen ihrer Bestrebungen sogar potenziell höhere Kosten entstehen. Nur wer den Wettbewerb im Auge behält und sich Vergleichsmöglichkeit schafft, kann mit Dienstleistern kooperieren, die sowohl finanziell als auch menschlich besser zum Unternehmen passen.
Was viele Einrichtungen bei der Zusammenarbeit mit fest ausgewählten Dienstleistungspartnern auch übersehen ist, dass die Chancen auf Abwerbung des Stammpersonals steigen. Das liegt daran, dass die Leasingkräfte selbst Netzwerke in den Einrichtungen aufbauen und – wie bei vielen Dienstleistern üblich – mit Abwerbeprämien Stammbelegschaft locken. Daraus resultierend werden noch mehr Zeitarbeiter nötig, um den Betrieb am Laufen zu halten – und weitere Kosten entstehen…
Die Zeit ist reif für mehr Wettbewerb
Wir sind davon überzeugt, dass ein Wettbewerb der Dienstleister die Qualität und Marktfairness verbessern und den Einrichtungen qualifiziertes und motiviertes Personal bescheren kann.
Wir von der careso gmbh haben unseren Fokus beispielsweise auf die Vermittlung und Festanstellung der Zeitarbeiter gelegt und verzichten bewusst auf die proaktive Abwerbung des Stammpersonals durch unsere Mitarbeiter. Eine gesunde Selbstreflektion und ein klares Bekenntnis zur wesentlichen Aufgabe zeichnet unser Personal stattdessen aus.
Aus unserer Sicht kann sich ein Umdenken daher lohnen. Getreu dem Motto: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ möchten wir allen Einrichtungen ans Herz legen, dauerhaft offen gegenüber Zeitarbeitsfirmen zu sein und somit ihre Chance auf hoch motiviertes Personal zu vergrößern.
Denn schlussendlich ist Zeitarbeit nämlich – wenn richtig und fair ausgeführt – eine tolle Recruiting-Quelle, ein effizientes Instrument zur Personalabsicherung und für Mitarbeiter die Chance, den für sich persönlich besten Arbeitgeber zu finden.